Timm Stemann spricht beim BITKOM Arbeitskreis „NewTV“

Experten aus der Telekommunikations- und Medienbranche diskutieren die Auswirkungen von webbasierten Inhalten auf klassische Sendemodelle

München, den 01.12.2016 – Die Medienbranche befindet sich im Umbruch. Der Grund dafür ist einerseits die hohe Abdeckung mit frei verfügbaren WLAN-Zugängen. Andererseits verfügen laut dem Statistikportal statista.de mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland über ein Smartphone. Demzufolge erfolgt die Verbreitung von Medieninhalten nicht mehr nur terrestrisch, sondern zunehmend über das Internet. Die Anbieter von linearem Fernsehen – öffentlich-rechtliche wie private Sendeanstalten – sehen sich somit einer immer größer werdenden Konkurrenz an Streaming-Anbietern gegenüber. Amazon, Netflix oder Sky bieten ihren Kunden den Vorteil, Filme, Serien u.ä. delinearisiert – d.h. jederzeit – zu konsumieren. Der BITKOM Arbeitskreis „NewTV“ – bestehend unter anderem aus Experten der Telekom, Telefonica, BurdaNews GmbH und nexx.tv – thematisiert nun am 1. Dezember 2016 diesen Gegensatz. Beleuchtet werden die unterschiedlichen Möglichkeiten, die das Internet bietet und ob das lineare TV in Zukunft aussterben wird.

Die Teilnehmer des BITKOM Arbeitskreises NewTV (AK) gehen auf unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten und Szenarien bei webbasierten Inhalten ein. Im Fokus steht dabei, wie Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Media Strategie optimal unterstützt werden können. So werden verschiedene Herangehensweisen als Best Practice vorgestellt und erörtert, worin deren Auswirkungen auf das lineare TV bestehen. Außerdem informiert der AK über relevante Fragestellungen im Kontext von webbasiertem Bewegtbild, wie rechtliche Rahmenbedingungen, Monetarisierungsmöglichkeiten, personalisierte Werbung oder neue technische Entwicklungen.

Das World Wide Web – gleichzeitig Beschleuniger und Bremse

Zukünftig werden Anbieter von delinearisierten Inhalten wohl mit einem weiteren bedeutenden Schub rechnen können, was spürbare Auswirkungen auf die klassischen Broadcastmodelle haben wird. Doch der limitierende Faktor für das Marktwachstum besteht im Ausbau der Breitbandkabelnetze. Diese bilden die Basis für die Übermittlung der Medieninhalte über das WLAN und bestimmen, in welcher Qualität Filme gestreamt werden können.

Die klassischen TV-Sender können im Gegensatz dazu auf eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur zurückgreifen, die es ermöglicht, Inhalte hochaufgelöst und verlustfrei zu übertragen. Im Bedarfsfall werden sogar satellitengestützt erweiterte Ressourcen hinzugebucht, um die nötigen Bandbreiten gewährleisten zu können. Diesen Vorteil bietet das Internet nicht – das Web ist immer nur so schnell, wie es die Verkabelung im Boden sowie die gebuchte Bandbreite des Endnutzers zulässt. Daher greifen die Streaming-Anbieter auf bestimmte Codierungsverfahren zurück, um die Datenpakete möglichst klein zu halten, um die Bandbreite optimal auszunutzen. Doch diese Kompromisse gehen immer zulasten der Filmqualität.

Timm Stemann, CEO Concon International, sagt dazu: „Qualitativ hochwertige Bewegtbildinhalte, zum Beispiel in 4K-UHD-Auflösung, benötigen eine entsprechende Infrastruktur, um sie nahezu verlustfrei zu übertragen. Streaming hat den Vorteil, dass die Zuschauer zu jeder Zeit auf Inhalte zugreifen können. Lineares TV hingegen bietet eine hervorragende Bildqualität. Deswegen werden sich das klassische Fernsehen und Streaming-Anbieter in Zukunft ergänzen.“